Buchbesprechung: Design a Better Business
„Design a Better Business“ ist ein inspirierendes und praktisches Buch von Patrick Van Der Pijl, Justin Lokitz und Lisa Kay Solomon. Das Buch bietet einen umfassenden Leitfaden für die Gestaltung von Geschäftsmodellen und die Transformation von Unternehmen.
Die Autoren präsentieren einen innovativen Ansatz, der Design Thinking und Business Modeling kombiniert, um Unternehmen dabei zu helfen, sich anzupassen und in einer sich ständig verändernden Welt erfolgreich zu sein. Das Buch ist reich an Fallstudien und Praxisbeispielen, die zeigen, wie bekannte Unternehmen wie Airbnb, Amazon und Google ihre Geschäftsmodelle erfolgreich transformiert haben.
Ein großer Vorteil des Buches ist, dass es nicht nur theoretische Konzepte vorstellt, sondern auch konkrete Werkzeuge und Methoden liefert, die sofort in die Praxis umgesetzt werden können. Die Autoren führen den Leser Schritt für Schritt durch den Prozess des Geschäftsmodelldesigns und bieten zahlreiche praktische Übungen und Arbeitsblätter an, die das Verständnis und die Anwendung erleichtern.
Besonders beeindruckend ist die Betonung der Zusammenarbeit und des interdisziplinären Ansatzes. Das Buch ermutigt Unternehmen, unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen und im Team innovative Lösungen zu entwickeln. Es zeigt auch, wie wichtig es ist, frühzeitig Kundenfeedback einzubeziehen, um sicherzustellen, dass das entwickelte Geschäftsmodell den Bedürfnissen der Kunden entspricht.
Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist der klare Schreibstil und das ansprechende Layout. Den Autoren ist es gelungen, komplexe Konzepte verständlich zu erläutern und durch visuelle Darstellungen zu veranschaulichen. Dadurch wird das Buch auch für Leser zugänglich, die mit den Konzepten des Design Thinking nicht vertraut sind.
Der Double Loop Ansatz:
Prepare
Der Design-Prozess benötigt eine Vorbereitung, um erfolgreich zu sein. Du musst dich vorbereiten, um deine Kunden, dein Business und deinen Kontext zu beobachten. Du musst dich vorbereiten, um Ideen zu gewinnen, Prototypen zu entwickeln und diese zu validieren. Auf den Punkt gebracht heißt das, dass du dein Team, dein Umfeld und deine Werkzeuge vorbereiten musst, um erfolgreich zu sein und die besten Ergebnisse zu erzielen.
Point of View
Ob es um einen Markt, einen Kunden, ein Produkt, eine Dienstleistung oder um einen Wettbewerber geht: Wir alle haben einen Point of View. Er steht im Zentrum der Design Journey und ist somit sehr wertvoll. Er liefert den Lackmustest für das, was Wirklichkeit ist, und für das, was nur eine Vorstellung ist.
Understand
Ob du eine Veränderung für dein Unternehmen oder ein neues Produkt für jemanden anderen gestaltest: Was du gestaltest, ist für Menschen gedacht, innerhalb oder außerhalb deiner Organisation. Verstehe dein Geschäftsmodell und die Kundenbedürfnisse, um erfolgreich zu sein.
Ideate
Wir alle haben Ideen. Manchmal halten uns die Ideen, die uns in den Sinn kommen, nachts wach – Ideen, von denen wir denken, dass wir sie bis zum Ende verfolgen und umsetzen müssen. Sicher sind das die besten Ideen. Aber die Wahrheit ist: So gut, wie diese Ideen auch sind, meistens sind sie limitiert. Ideen beeinflussen nur, wenn sie sich ergänzen und wachsen: Mehr ist besser.
Prototype
Eine Idee ist nichts weiter als eine Idee: etwas, das auf dem Papier großartig erscheint. Ideen sind abstrakt und haben wenig Substanz. Natürlich sind manche Ideen wirklich großartig und haben das Potenzial, vieles zu verändern. Aber dieses Potenzial kann nur entfacht werden, wenn die Idee in die Realität umgesetzt wird. Das Coole daran ist: Je früher du auf deiner Design Journey einen Prototyp baust, desto leichter ist es, sein Potenzial zu erkennen.
Validate
Durch die Validierung von Annahmen lernst du jeden Tag etwas Neues. Und genauso oft wirst du feststellen, dass deine ursprünglichen Annahmen falsch waren. Deine Experimente und Tests werden fehlschlagen. Das bedeutet, dass du eine Menge über deine ursprüngliche Idee lernen wirst. Und du wirst lernen, wie man es besser macht, bevor man Investitionen tätigt und große Risiken auf sich nimmt.
Scale
Beim Skalieren geht es darum, ein Problem anzugehen, die Einsätze zu erhöhen und die Design-Reise fortzusetzen (mit einer eigenen Kultur). Skalierung bedeutet auch, die in diesem Buch beschriebenen Prozesse anzuwenden, um herauszufinden, wie man diese auf eine ganze Organisation ausrollt und bessere Wege findet, um aus Ungewissheit Chancen zu schaffen. Beim Skalieren geht es weniger um spezifische Werkzeuge, sondern eher um eine organisatorische Denkweise. Jede Organisation hat ihre eigene kulturelle Konstruktion und einzigartige Herausforderungen und Chancen.
Fazit
Insgesamt ist „Design a Better Business“ ein hervorragendes Buch für Unternehmer, Führungskräfte und Innovatoren, die ihre Geschäftsmodelle verbessern und ihr Unternehmen erfolgreich transformieren wollen. Die Kombination von Design Thinking und Business Modeling macht es zu einem wertvollen Werkzeug für strategische Planung und Innovation. Der praxisorientierte Ansatz und die zahlreichen Fallstudien machen das Buch zu einer inspirierenden Lektüre, die den Lesern hilft, neue Wege zu finden, um ihr Unternehmen erfolgreicher zu machen.
Interview mit Patrick van der Pijl
dem Producer des Bestsellers „Business Modell Generation“ sowie Autor von „Design a Better Business – Neue Werkzeuge, Fähigkeiten und Mindsets für Strategie und Innovation“.
Patrick, wie kann „Design a Better Business“ helfen, das Geschäftsmodell eines mittelständigen Unternehmens nachhaltig zu verbessern?
Patrick van der Pijl: Was ich beobachte, ist, dass Geschäftsmodelle sich verändern und deren Lebensdauer immer kürzer wird. Daraus folgt, dass Unternehmer und CEOs sich Gedanken machen müssen, wie das nachfolgende Geschäftsmodell aussehen sollte. „Design a Better Business“ ist eine Zusammenstellung von Werkzeugen und Methoden, um systematisch neue Geschäftsmodelle zu untersuchen, zu überprüfen und in den Markt zu bringen.
Was ist wichtig, wenn ein solches Projekt durchgeführt wird?
Patrick van der Pijl: Es ist wichtig, dass dies konsequent durchgeführt wird. Ein solches Innovationsprojekt sollte nicht nebenbei und mit der Absicht auf profitable Ergebnisse in den nächsten 2-3 Monaten angegangen werden. Vielmehr wird dazu ein klares Commitment des CEOs zur Entwicklung eines neuen Geschäftsmodels benötigt. Dazu gehört, dass der CEO selbst Zeit investiert und die notwendigen finanziellen Mittel und die entsprechenden Mitarbeiter bereitstellt, um systematisch neue Modelle zu suchen und zu erarbeiten. Es ist nicht nur ein einmaliges Projekt, sondern eine ernstzunehmende und dauerhafte
Aufgabe.
Welche Fehler sollten vermieden werden, wenn ein Geschäftsmodell redesigned wird?
Patrick van der Pijl: Das bestehende Geschäftsmodell, die „Execution Engine“, mit den existierenden Kunden und dem entsprechenden Wertangebot muss weiterhin betrieben und gemanagt werden. Jedoch benötigen die Geschäftsführer eine andere Art Mitarbeiter, Erforscher und etwas verrückte Rebellen, welche
es lieben, neue Dinge zu tun, um ein neues, innovatives Geschäftsmodell zu entwickeln, bevor es im Unternehmen umgesetzt wird. Eine bestehende Organisation auf ein neues Modell hin zu verändern, ist eine sehr große Herausforderung. Die Vermischung von „Execution“ und „Innovation“ sollte vermieden werden.
Patrick, welchen Ratschlag kannst Du einem KMU-Geschäftsführer geben?
Patrick van der Pijl: Wie gesagt: Wir beobachten, dass sich Geschäftsmodelle verändern. Die Frage, die sie sich stellen sollten, ist: Wie könnte die nächste
Veränderung in ihrem Bereich aussehen? Mein Ratschlag: Am besten bereiten sich Geschäftsführer darauf vor, indem sie mögliche Partner suchen, mit ihren Kunden sprechen und sie fragen, was diese wünschen, was ihnen gefällt und was nicht. Die CEOs sollten ihre Augen offenhalten und untersuchen, ob andere Geschäftsmodelle für sie geeignet sind!
Das Interview führte ich im Rahmen meiner Teilnahme am Seminars „DESIGN A BETTER BUSINESS“, das von 4. – 5. April 2018 in Amsterdam, Holland,
abgehalten wurde.